Über mich

Ich denke, wer mein Blog liest wird bald erkennen, was ich nicht will und wogegen ich bin. Aber manch einer wird sich vielleicht fragen, wofür ich denn bin und warum. Das will ich im Folgenden kurz skizzieren.

Mein wichtigster Wunsch kann wohl auf diese zwei Worte reduziert werden: Friedliche Koexistenz.

Will man irgendetwas – z.B. Menschen – beschreiben, wird man feststellen, dass man oft bei Gegensatzpaaren landet, zwischen denen das zu Beschreibende irgendwo verortet werden muss. Und wenn es um Menschen geht ist meiner Ansicht nach das vielleicht wichtigste Paar gegensätzlicher Positionen einerseits ‚Wir müssen alles nehmen, wie es ist‘ und andererseits ‚Krieg ist das Mittel der Wahl um zu bekommen was ich haben will‘. Zwischen diesen beiden Positionen entscheidet sich nicht nur die Zukunft unseres Planeten sondern auch das Glück unserer Gesellschaften und unserer persönlichen Beziehungen.

Selten wird ein Mensch eines dieser Extreme vollkommen vertreten, aber zu viele werden der Ansicht sein, dass Krieg – in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsformen – zumindest dann das Mittel der Wahl ist, wenn die Chancen auf einen Sieg gut erscheinen und man sich schon als strahlenden Sieger sehen kann; wobei den Wenigsten bewusst zu sein scheint, dass es in den meisten Kriegen gar keine Sieger gibt und dass diese, wenn es sie denn doch ein mal geben sollte, gar nicht lange glücklich strahlen.

Darum sollten wir Menschen das ‚Frieden-schaffen‘ und ‚in Frieden zusammen-leben‘ lernen und nicht das ‚Krieg-führen‘. Bis man dann selber angegriffen wird und sich verteidigen muss – eine Zwickmühle.

Bezogen auf das Verhältnis zwischen Männern und Frauen bedeutet das in erster Linie, sich um Verständnis zu bemühen und den Anderen zu respektieren. Es geht nicht darum, jemandem nach dem Mund zu reden oder Anweisungen zu befolgen. Aber wir alle müssen uns bemühen, das jeweils anderen Geschlecht zu verstehen und ihm auch erklären, wie ‚wir‘ ticken, wie wir funktionieren – natürlich ohne dabei zu vergessen, dass individuell wiederum alle verschieden sind; kein leichtes Unterfangen, aber es gibt schon geschlechtsspezifische Tendenzen, die biologisch begründet und ziemlich zuverlässig sind.

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt – auch und gerade im Verhältnis der Geschlechter – sind Erwartungen: Vorausgesetzt, die ganz grundlegenden Bedürfnisse nach Gesundheit, Sicherheit und so weiter, sind erfüllt, findet sich der größte Quell menschlichen Unglücks in unerfüllbaren Erwartungen. Klug ist es darum mit der Zeit zu lernen, dass man nicht alles bekommen kann, was man sich wünscht, seine Wünsche also nicht zu Erwartungen oder Forderungen werden zu lassen; seine Erwartungen darf man nie an Utopien hängen. Nichts gegen Wünsche und Träume, nichts gegen hoch gesteckte Ziele, aber wer sein Leben lang vor einem Berg steht und Zaubersprüche ausprobiert, die einen Tunnel erscheinen lassen sollen, wird niemals auf der anderen Seite ankommen, auf der schon all die Klugen sind, die den Berg überquert oder umrundet haben. Dummheit kann wirklich unglücklich machen.

Glücklich kann man nur in einer zumindest passabel funktionierenden Gesellschaft werden und für die gibt es ein paar ganz grundlegende Einsichten, ohne die es nicht funktionieren kann:

  1. Alle Menschen sind gleich viel wert.
  2. Alle Menschen sind verschieden. Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten, aber was den einen glücklich macht kann den Nächsten schon unglücklich machen. Die Unterschiede sind, was geschützt werden muss.
  3. Daraus folgt, dass Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn jeder ein hohes Maß an Toleranz gegenüber ‚Den Anderen‘ aufbringt. Andere Menschen haben andere Gedanken, andere Gerüche, hören andere Musik und sehen andere Filme, sehen anders aus, haben andere Wünsche und verfolgen andere Ziele als wir selbst, und vieles anderes mehr. In Frieden mit einander auskommen können wir darum nur, wenn wir dieses als Prinzip akzeptieren und auf jede Form missionarischen Eifers verzichten, der nichts anderes verfolgt als den egozentrischen, rücksichtslosen Versuch, andere Menschen dem eigenen Menschenbild anzupassen und dem eigenen Willen zu unterwerfen. Das ist die Grundlage von Faschismus.

Das eben Gesagte spiegelt sich letztlich in unserer Verfassung wider. Aber leider zeigt ein kurzer Blick auf die Paragraphen, dass es nicht so einfach ist, wie es zunächst erscheinen mag: die Rechte des Einen stehen in Konkurrenz zu denen des oder der Anderen. Verfassungsmäßige Rechte sind darum kein Knüppel mit dem man seine Gegner erschlagen kann sondern ein Rahmen, der gegebenenfalls von Richtern nach genauer Erörterung der Umstände positioniert werden muss. Darum ist die Vorstellung, man selbst könne an Hand einer Pressenotiz das ‚richtigere‘ Urteil fällen als das Gericht, das sich lange mit einem Fall befasst hat, dumm. Nichtsdestotrotz können Gerichte natürlich irren und Gesetze auch.

In diesem Blog geht es mir nun speziell darum, dass eine an Zahl kleine Gruppe – davon bin ich jedenfalls überzeugt – von selbst ernannten Feministen versucht, die Welt zu missionieren um der Mehrzahl der Frauen und fast allen Männern ihren Willen aufzuzwingen.

Und ich will meinen Beitrag dazu leisten, das zu verhindern.

Um da nicht falsch verstanden zu werden: Es gibt durchaus Bereiche, in denen Menschen diskriminiert werden, Bereiche, in denen politischer Handlungsbedarf besteht; z.B. bei den extremen gesetzlichen Schieflagen wenn es um die Rechte von Vätern im Vergleich zu Müttern geht.

Auch dass sich jemand Gedanken darüber macht wie es sein kann, dass es in unserer reichen Gesellschaft Frauen gibt, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben und dafür einmal eine Rente beziehen werden, oder schon beziehen, die zum Leben nicht ausreicht und wie das geändert werden kann, ist notwendig.

Aber sich deswegen als Feminist zu bezeichnen ist zumindest grober Unfug. Denn zum Einen haben diese Probleme, die bei Frauen manchmal besonders sichtbar werden, nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern damit, dass Verteilungsfragen bei uns in gesellschaftlichen Kriegen gelöst werden (s.o.), denen Millionen von Männern in vergleichbarer Weise zum Opfer fallen wie Frauen.

Zum Anderen solidarisiert sich ein neuer Feminist automatisch mit all denen, die schon dieser Gruppe angehören. Und genau so, wie niemand der AFD beitreten kann, ohne sich anschließend auch einen Alexander Gauland als seinen Parteifreund vorhalten lassen zu müssen, genauso wenig kann man Feminist werden, ohne das Erbe einer Valerie Solanas, einer Andrea Dworkin oder Shulamith Firestone anzunehmen. Wenn eine Gruppe es nicht schafft – und nie versucht hat – sich gegen Faschisten welcher Couleur auch immer abzugrenzen, sondern die Personen sogar noch in den Rang von Galionsfiguren erhebt, dann müssen ihre Mitglieder sich auch die Zugehörigkeit zu einer, zumindest in Teilen, faschistischen Vereinigung vorwerfen lassen.

Auf weitere schwerwiegende Fehler des Feminismus werde ich später noch zu sprechen kommen. Gemeinsam ist allen, dass sie in den Medien, die so großen Wert auf ihre Qualität legen, nicht vorkommen: da ist Feminismus nicht gut oder richtig sondern einfach selbstverständlich; so selbstverständlich, wie einem AFD-Wähler die Migranten Schuld an unserem Untergang sind. Geheiligt seien die Filterblase und meine Kollegen, die mich in meinen Fehlern bestärken, wie auch ich sie in ihren bestärke.

Ne, ne, ne – das kann doch alles nicht wahr sein.