ProfessX Lesch und die Gleichberechtigung – 2

Eine Analyse – Teil 2: Was ist Macht?

In Punkt 6 schließt der ProfessX ganz keck: Die Macht liegt in Deutschland bei Den Männern. Das kling schon sehr überzeugend, die Machtmenschen sind ja fast alle Männer. Morde und international Piraterie vor Somalia oder Nigeria liegen ja auch vor allen Dingen bei Den Schwarzen. Auch der Völkermord in Ruanda lag ja bei Den Schwarzen – ob der Hühnerzüchter in Nigeria wohl eigentlich mordender Pirat ist? Er ist ja schließlich auch schwarz. Das hatte ich noch nie so gesehen, aber Lesch hat mich fast überzeugt.

Was für eine perfide Lüge das ist! Als würden die wenigen Macht-Männer in diesen besonderen – möglicherweise auch Macht – Positionen Die Männer in Deutschland repräsentieren – diese Macht-Männer vertreten auch nicht im Geringsten Die Interessen Der Männer gegen Die Frauen! Auch das ist ein verbreiteter Trick bei Feministen und Propagandisten im Allgemeinen: Eine kleiner Teil einer großen, inhomogenen Gruppe wird nach dem Motto Pars pro Toto zum Synonym für die ganze Gruppe gemacht. Das haben schon die Nazis erfolgreich mit den Juden gemacht: jeder reiche Jude, jüdische Bankier oder Kaufmann war Beweis dafür, dass Die Juden Das Finanzjudentum repräsentieren und die Welt beherrschen wollten.

So werden Stereotype gemacht, so wird böses Framing erzeugt: In Deutschland haben Die Männer Die Macht und darum müssen Die Männer bekämpft werden – was die Nazis erfolgreich eingesetzt haben kann der Feminismus doch auch nutzen, oder? Es kommt doch auf den Erfolg an! Also um da kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Feministen sind darum noch keine Nazis, aber sie benutzen den gleichen Trick.

Und eigentlich müsste doch zunächst einmal geklärt werden, was Macht überhaupt ist! Das ist nämlich gar nicht so klar, wie es zunächst scheinen mag.

Nach Wikipedia bezeichnet Macht „die Fähigkeit einer Person oder Gruppe, auf das Denken und Verhalten einzelner Personen, sozialer Gruppen oder Bevölkerungsteile so einzuwirken, dass diese sich ihren Ansichten oder Wünschen unterordnen und entsprechend verhalten.

Macht kann also anderer Personen – auch gegen deren Willen – soweit beeinflussen, dass sie im Sinne der Macht-ausübenden Person handeln. Macht erfordert also außer dem Macht-Habenden auch den Beherrschten, das ‚Opfer‘ des Mächtigen – also uns alle einschließlich der Männer.

Macht gibt es natürlich auf ganz vielen Ebenen in vielen verschiedenen Lebensbereichen, von der größten bis zur kleinsten Skala, vom Kanzler bis in die zweier-Beziehung; und Machtgefüge sind komplex.

Z.B. hat der CEO Macht über ein Unternehmen und über seine Angestellten, die Aktionäre aber über den CEO. Das Parlament hat Macht über die Regierung, die Bürger – in Wahlen – über das Parlament. Das EU Parlament hat Macht über internationale Konzerne. Die haben Macht über ihre Nutzer und die Nutzer – also wir – haben die Macht, ihre Produkte abzulehnen und nicht zu nutzen. Es gibt die Macht der Gleichstellungsbeauftragten, die sagt, unter ihr würde kein Mann befördert und es gibt die Macht des Mobs und der Straße, wo dumme, gewaltbereite Thunberg-Aktivisten Straßen sperren können, oder in den sozialen Medien, wo menschliche Existenzen in Shitstorms vernichtet werden – was unmenschlich ist und nebenbei gegen Grundrechte verstößt.

Anfangs hatten wir festgestellt, Macht bedeute, über jemand anderes bestimmen, und ihm seine Meinung und seinen Willen aufzwingen zu können. Das ist in besonderer Weise bei den Medien der Fall, die gegen Mehrheiten und ohne demokratische Legitimation falsch informieren und manipulieren, Sprache vergewaltigen und durch nichts gestoppt werden können – Das ist Macht! Und sogar das Strafrecht können mächtige Gruppen zu ihren Gunsten manipulieren: pro Frauen und Mütter, contra Kinder, Männer und Väter. Feministen sind einer der wirkmächtigsten Lobbygruppen, aber sie arbeiten nicht mit teuren Einladungen sondern mit der Angst vor dem Untergang im Shitstorm.

Und wer hat jetzt Macht über mein Leben? Als Kind waren das meine Eltern, dann Lehrerinnen und Professorinnen, später diverse Chefs (weibliche und männliche – mit beiden Sorten habe ich auch üble Erfahrungen gemacht) und immer die Frauen. Keine Macht ist so verbreitet und durchdringt die Gesellschaft so bis ins letzte Glied, wie die Macht Der Frauen über Die Männern: Jede Frau hat etwas, wonach jeder Mann verlangt und jede Frau hat das Recht, dieses zu gewähren oder zu verweigern. Mehr noch: Jede Frau darf damit spielen, darf jeden Mann aktiv herausfordern und anheizen und ihn dann abweisen oder auch verspotten, wenn ihr danach ist; diese Rechte haben sie sich schriftlich geben lassen. Aber sie reichen ihnen noch nicht, sie wollen sie noch viel weiter ausdehnen. Keine Macht ist so verbreitet und so konkret wie die Macht Der Frauen über Die Männer.

Wir sehen: Machtstrukturen sind komplex – Die Macht in Deutschland gibt es nicht und sie ist schon gar nicht bei den Männern! Wieder ist unser ProfessX gescheitert.

Teil 3 der Analyse folgt hier.