Feministische Propaganda im ZDF

Wann immer es um Geschlechter geht, manipuliert der ÖRR die öffentliche Meinung. Jüngstes Beispiel: Terra XPlore: ‚Sex reine Kopfsache? Orgasm Gap: Wie Frauen kommen.‘

Wer sich ein Bisschen mit feministischer Ideologie auskennt weiß, wenn es um Geschlechter-Gaps geht behaupten Feministen, Frauen würden in unserer Gesellschaft von Männern um etwas betrogen, das ihnen zustehe – daran zu erkennen, dass Männer davon mehr haben als Frauen – das ist der Gap. Was erfahren wir also von Moderator Leon Windscheid und seinen Gesprächspartnern zum Thema OrgasmGap? Schauen wir mal:

Bei 1’10“ berichtet er über eine Umfrage „… ob sie beim Sex einen Orgasmus haben … 95 % der Männer sagen ‚ja‘ aber nur 65 % der Frauen … Wie kann man diese Lücke vielleicht schließen?“ Wieso ’nur‘ und warum sollte diese Lücke geschlossen werden? Vielleicht ist das männliche Bedürfnis nach einem Orgasmus viel größer als das weibliche – das müsste zunächst untersucht werden. Und wenn das so wäre: vielleicht hätten Männer dann viel mehr Orgasmen verdient als Frauen, vielleicht bekommen Männer von Frauen viel weniger Sex als sie sich wünschen, als die Frauen ihnen erlauben, denn das Sex-Monopol haben ja die Frauen. Aber wer eine Ideologie bestätigen möchte, stellt besser nicht zu viele Fragen – und schon gar nicht die falschen.

Bei 5’00“ berichtet er von einer Untersuchung, was Menschen meinen, warum Frauen weniger Orgasmen bekommen und sagt „… andere geben offen zu, dass wir in einer sexistischen Welt leben in der Männer bevorzugt und Frauen benachteiligt werden …“ – eine dumme, unwissenschaftliche, manipulative, tendenziöse Bemerkung, die im Folgenden auch nicht bestätigt wird, weil sie falsch ist: etwas ‚zugeben‘ bedeutet, eine – meist unangenehme – Wahrheit zu bestätigen. Über den Umweg, andere etwas sagen oder zugeben zu lassen, verbreitet er eine Lüge – ein ganz klassischer Propaganda-Trick: lass andere lügen und berichte darüber – die Lüge bleibt hängen, als wäre sie wahr. Das erzeugt Framing.

Bei 6’20“ fragt er: „Woran liegt das, dass der weibliche Orgasmus scheinbar so schwer zu erreichen ist?“ ‚Scheinbar‘ bedeutet, dass die Aussage falsch ist, es sich also um einen Irrtum handelt – im Folgenden wird gezeigt, dass der Orgasmus für Frauen tatsächlich schwerer zu erreichen ist – ’scheinbar‘ ist also manipulativ und suggeriert, dass Frauen da kein Problem haben, Männer das nur denken.

Ab 8’30“ erklärt Leon Windscheid, dass Frauen erst viel später als Männer durch Masturbation erkunden, was ihnen Spaß macht und Dr. Laura Hatzler behauptet sodann, das läge an der Kultur und daran, dass eine Erektion einfacher zu handhaben wäre … Oh mein Gott …

Ab 9’50“ zitiert Dr. Laura Hatzler: „Nur Männer können einen vaginalen Orgasmus bekommen“ – gemeint ist, dass der vaginale Orgasmus eine falsche Idee von dummen Männern ist, Frauen also gar keinen vaginalen Orgasmus bekommen können. Später sagt eine Wissenschaftlerin, dass etwa 18 % der Frauen doch einen vaginalen Orgasmus bekommen können – gemeint ist der G-Punkt, den viele Frauen haben – warum wird er nicht genannt? Warum werden den Männern dumme Vorwürfe gemacht, statt vernünftig aufzuklären?

Bei einer Fragerunde im Studio werden Frauen gefragt, ob und warum sie schon mal einen Orgasmus vorgetäuscht haben – die Männer werden nicht gefragt – wieso nicht?

Wichtig ist ihm aber, dass lesbische Frauen zu 86 % zum Orgasmus kommen (14’50“) – wieso schaffen die keine 100 %? Das wär‘ mal interessant zu wissen. Aber Herrn Windscheid geht es natürlich um etwas ganz anderes: Frauen können Frauen zum Orgasmus bringen, Männer nicht – böse Männer. Dabei kann die Erklärung auch darin bestehen, dass lesbische Frauen ein ganz anderes Verhältnis zu ihrer eigenen Sexualität haben und darum besser wissen, was sie brauchen – was nichts mit Den Männern zu tun hätte.

Bei 18’00“ wird dann wieder erklärt, wie groß die Klitoris wirklich ist und es wird wieder einmal demonstriert, dass das nur die wenigsten wissen. Ja und? Sind wir hier im Kindergarten, in einer Anatomie-Prüfung? Denkt hier irgendwer nach, bevor so was gesendet wird?

Ab 21’00“ stellt Leon Windscheid Passanten die Frage: „Wie gut kennst du dich mit weiblicher Lust aus?“ Dann werden seine Opfer aufgefordert, Teile weiblicher Anatomie sowie eines Modells der ganzen Klitoris zuzuordnen und zu benennen – das hat nichts mit Lust zu tun, das ist Biologie. Diese Fragen sind überhaupt erst seit wenigen Jahren beantwortbar, das Konzept des Orgasmus und der Lust hat die Evolution aber über Millionen von Jahren entwickelt – merkt wirklich niemand den Widerspruch? Das Wissen um die Bezeichnungen ist für die Lust am Orgasmus vollkommen irrelevant. Kann das Dummheit sein oder lügt er böswillig?

Später (24’42“) lässt Leon Windscheid sich erklären, wie ein vaginaler Orgasmus funktioniert. Dann nennt er ihn in klitoralen Orgasmus um, weil er ja eigentlich doch hintenherum über die Klitoris erfolge … Sprachfälschungen sind Standard-Trick in der linken Propaganda. Hier: solange man als Klitoris die Eichel der Klitoris bezeichnete, gab es einen Unterschied zwischen den beiden Erregungspunkte Klitoris und G-Punkt. Erklärt man jedoch alles zur Klitoris, ist jetzt jede Erregung klitoral. Damit wird keinerlei Gewinn erzielt, im Gegenteil, die Information über den G-Punkt, der für manche Frauen sehr wichtig ist, geht verloren. Aber man kann jetzt Männer widerlegen, die meinen, es gäbe einen vaginalen Orgasmus. Dumm, falsch und hinterhältig.

Bei 29’30“ erklärt Leon Windscheid als einen Grund dafür, dass Frauen schwieriger zum Orgasmus kommen, dass Frauen in Gedanken öfter nicht abschalten könnten als Männer – hatte er nicht bei 6’20‘ behauptet, Frauen kämen nur scheinbar, also gar nicht wirklich, schwieriger zum Orgasmus?

Ab 36’40“ befragt er Passanten zu ihrem Sexualkundeunterricht: „War das Thema weibliche Lust ein Thema?“ Ob männliche Lust Thema war fragt er gar nicht – warum nicht?

Ab 41’25“ erzählt die Sex-Podkasterin Leila Lowfire über sich selbst: „Inzwischen muss Sex für mich auch keinen Orgasmus mehr beinhalten. Wenn ich nur Sex ohne Orgasmus hätte, würde mich das so’n Bisschen besorgen, und frustrieren. Aber ich finde, niemand muss beim Sex kommen, also weder der Mann noch die Frau oder wer auch immer da gerade mit macht“ und „Orgasmus ist eigentlich nicht so wichtig. Aber ich sag mal so: wenn ich zehn mal Sex habe geht es mir sehr gut, wenn ich zwei mal davon komme. Also auch nicht ganz unwichtig.“ Herr Windscheid antwortet: „Ne, ne, ich verstehe.“ Er sagt ‚Ne, ne‘ aber es kling wie ‚Ja, ja‘ – darin zeigt sich seine kognitive Dissonanz. Hätte Herr Windscheid das wirklich verstanden, hätte er die dumme Schlussbemerkung in 2 Minuten wohl kaum gemacht – s.u. Dann fragt er sie noch nach einem Tip für andere Frauen und Frau Lowfire antwortet: „Ich glaub der erste Schritt ist immer bei sich selbst zu schauen, was man eigentlich möchte…“

Bei 43’16“ bemerkt Herr Leon Windscheid dann abschließend: „Es gibt aber gleichzeitig auch Muster, die wir alle irgendwo mal gelernt haben, und die machen ganz ganz vielen Leuten, eben vor allem Frauen, scheinbar Druck: so muss es ablaufen …“ und etwas später „dass dann die Wahrscheinlichkeit steigt, dass vielleicht der ja eigentlich doch ungerechte Orgasmgap ein Bisschen kleiner wird …“ – ich könnte kotzen. Ob der Orgasm-Gap ungerecht ist hat er gar nicht untersucht, das hat er von Anfang an als Ideologie und Ziel in die Doku eingebracht. Diese Ideologie ist erlernt und kulturell konstruiert.

Der ganze Beitrag atmet eine kranke, neoliberale Ideologie des ‚Der hat was, das will ich auch‘, auch wenn es nicht wichtig ist. Und überzogen ist das mit einem Hauch von wohlmeinendem Lächeln – Herr Windscheid gibt Verständnis für die dummen Männer vor, die es den Frauen nicht richtig besorgen – Schuld ist die Gesellschaft. Tatsächlich hat er nicht einmal verstanden, dass seine Doku ihn selbst widerlegt: Orgasmen sind für Frauen einfach nicht so wichtig – das erklärt den Gap. Das ist alles. Lassen sich solche groben Fehler durch Dummheit erklären?